Im Rahmen des innovativen Entwicklungsprojekts in Sachsen wurde eine Pilotanwendung für den modularen Brückenbau realisiert. Das zentrale Bauelement ist ein Brückenfertigteilträger aus Carbonbeton, der als nachhaltige, ressourcenschonende und langlebige Lösung konzipiert wurde. Dieses Projekt stellt einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung des risikominimierten Brückenbaus dar und nutzt die Vorteile von Carbonbeton, um den Bauprozess zu optimieren und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

Die Brücke selbst besteht aus insgesamt 5 modularen, vorgespannten Fertigteilelementen. Diese Bauweise ermöglicht eine schnelle Montage vor Ort und reduziert den Materialverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionsmethoden erheblich. Die gewählte Bauweise verzichtet auf den Einsatz von Abdichtungen und Asphalt, was weitere Vorteile hinsichtlich der Haltbarkeit und Wartung bietet.

Fotos: (c) HTW Dresden & Hetschke Bau GmbH

Key facts

Anwendung Brückenbau
Produkt  solidian GRID Q95-CCE-38, solidian GRID Form Q95-CCE-38solidian REBAR D12-CCE und Tokyo Rope CFCC
Jahr  2023
Ort Deutschland
Bauweise

Vorgespannte Fertigteilelemente mit Plattenbalkenquerschnitt und modularer Struktur.

The future of building bridges

Forschungsaspekte und Monitoring:

Das Projekt wird als Testbrücke im Rahmen eines Forschungsprojekts durchgeführt. Aktuell läuft ein umfassendes Monitoring, um die Belastbarkeit und Langlebigkeit der Konstruktion zu überprüfen. Sollte sich das System in der Praxis bewähren, ist eine systematische Ausweitung der Bauweise geplant. Dies kann den Bau von Straßen- und Eisenbahnbrücken in Deutschland und darüber hinaus revolutionieren. Unstimmigkeiten zum erwarteten Bauwerksverhalten zeigt das Monitoring nach unserem Kenntnisstand bisher nicht. Die Inbetriebnahme der Straßenverkehrsbrücke erfolgte nach einer Montagezeit von lediglich ca. 6 Stunden inklusive beider Widerlager aus Fertigteilen.

Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit:

Durch den Verzicht auf Stahl und die ressourcenschonende Bauweise leistet dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Bauwesen. Der modulare Ansatz ermöglicht zudem eine Wiederverwendbarkeit der Bauelemente, was den Materialkreislauf schließt und den Abfall reduziert. Das Fehlen einer Asphaltschicht trägt ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei, da dadurch die Verwendung zusätzlicher Ressourcen minimiert wird.

Dieses Projekt wird nicht nur als Vorzeigeobjekt für zukunftsfähigen Brückenbau angesehen, sondern könnte auch neue Maßstäbe in der Bauindustrie setzen, indem es langlebige und umweltfreundliche Lösungen für die Infrastruktur bietet.