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Im Rahmen dieses Projektes wurde die Schleuse Anderten mit einer nichtmetallischen Bewehrung instand gesetzt.
Die Kammern wurden ursprünglich als Stahlbetonwände mit einer inneren Ausmauerung errichtet. Als Besonderheit sind auf jeder Seite der Kammerwände fünf Ebenen von Economizer-Becken übereinander angeordnet. Der Wasseraustausch zwischen den Economizer-Becken und der Kammer erfolgt über zylindrische Tore in zentralen Schächten. Auf der kammerseitigen Wand des Bypasskanals befand sich in rund 2 m Höhe ein Längsriss mit großer Rissbreite, der fast über die gesamte Länge des Kanals verlief. Der Riss setzt sich mit geringerer Ausprägung auch auf der der Kammerwand abgewandten Seite des Bypasskanals (auf der Seite des Überlaufkanals) in vergleichbarer Höhe in den Querschnitt fort.
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist für den Betrieb und die Unterhaltung des Mittellandkanals/Elbe-Seitenkanals zuständig. Bei den letzten Baukontrollen im östlichen Ringkanal der Westkammer wurde eine deutliche Schadenserhöhung an einem kammerseitigen Horizontalriss festgestellt. Kammerseitig im Verbundbereich zwischen Beton und Mauerwerksausbau.
Die BAW wurde beauftragt, die festgestellten Schäden zu begutachten, die Schadensursache zu ermitteln und mögliche Instandsetzungsmaßnahmen zu erarbeiten. Ziel war es, den Wasserfluss in der beschädigten Arbeitsfuge zu unterbinden, sodass eine weitere Korrosion der Bewehrung vermieden bzw. minimiert wird. Zudem erfolgte die Verstärkung der Randzone der Kammerwand und des Umlaufkanals, insbesondere im Bereich der Längsrisse (Arbeitsfuge), um die Gebrauchstauglichkeit wiederherzustellen bzw. zu erhöhen.
Die Untergrundvorbereitung und der Betonabtrag erfolgten in allen Bereichen durch eine Kombination aus Hochdruckwasserstrahlverfahren, Handmeißeln und Druckluftstrahlen mit Feststoff-Strahlmitteln.
- Gesamtdauer 10 Wochen (inkl. Vor- und Nachbereitung)
- Spritzbetonarbeiten 6 Wochen (inkl. Untergrundherstellung und Neuprofilierung der Arbeitsfuge)
- Spritzbeton ca. 16 Tonnen
- Textile Carbonbewehrung 276 m² (davon ca. 20% Überlappungen/Besätze)
Bilder: (c) BAW und ibac, RWTH Aachen
Eckdaten
Anwendung | Restaurierung und Reparatur |
Produkt | solidian ANTICRACK Carbon |
Jahr | 2023 |
Standort | Deutschland, Hannover |
Typ |
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Betonsanierung und -reparatur für eine längere Lebensdauer bestehender Gebäude
Die BAW Bundesanstalt für Wasserbau ist eine staatliche Einrichtung und betreibt Wasserbauwerke in Deutschland. Die BAW definiert in ihrem Merkblatt „BAWMerkblatt“ Regeln für die Instandsetzung von Wasserstraßeninfrastruktur (z.B. für Schleusen, Binnen- und Seewasserstraßen) und treibt das Thema Carbonbewehrung aktiv voran.
Die Kernkompetenzen unserer solidian Bewehrungen liegen auf der Hand: keine Korrosion und effektivste Begrenzung der Rissbreiten, beides Aspekte, die bei der Sanierung von Wasserbauwerken viele Vorteile bringen.
Das BAW-Merkblatt (1. Ausgabe 2019) kommt einer „Richtlinie“ gleich. Es regelt Sanierungsmaßnahmen bei fehlendem drückenden Wasser, was in der Praxis jedoch nur selten zur Anwendung kommt, da meist drückendes Wasser vorhanden ist. Hier ist solidian ANTICRACK Q85-CCE-21 derzeit das einzige zertifizierte Unterlagsgitter. Mit dem neuen BAW-Merkblatt (2. Ausgabe 2025) werden Anwendungen mit drückendem Wasser geregelt. Dies bietet ein hohes Anwendungspotential für deutlich mehr Projekte. Auch hier wird solidian ANTICRACK Q85-CCE-21 wieder das einzige zertifizierte Unterlagsgitter sein.